Bericht der SPD-Fraktion aus der Ortsbeiratssitzung vom 22. Juni 2021

Aktuelles 0 | 3. Juli 2021

Viel Lärm um Nichts, so lässt sich der lang erwartete Bericht des Verkehrsdezernates zum Radwegkonzept Gonsenheim beschreiben. Im November 2020 legte Armin Schulz, pensionierter Verkehrsplaner und Gonsenheimer Bürger, Frau Eder sein detailliertes Radwegkonzept für Gonsenheim vor. Die Fraktionen von SPD, CDU, FDP und ÖDP stellten im März 2021 im Ortsbeirat Gonsenheim einen gemeinsamen Antrag, dieses Konzept in die Planungen für ein sicheres und komfortables Gonsenheimer Radwegnetz aufzunehmen. Erst in der Juni-Sitzung des Ortsbeirates gab es eine Rückmeldung der Stadt Mainz. Franziska Voigt, Radfahrbeauftragte der Stadt und Manuela Metzsch, Abteilungsleiterin Verkehrswesen der Stadt Mainz, berichteten, dass das Konzept von Armin Schulz zusammen mit den Ergebnissen des Mainzer Radforums in die städtischen Planungen für ein Radwegnetz integriert werden sollen. Die Fragen allerdings, was, wann und wie konkret geplant wird, ob bereits Mittel aus dem Fördertopf des Bundes „Stadt und Land“ beantragt sind, wie man sich die dringend erforderliche Beteiligung von Ortsbeirat und Bürgerinnen und Bürgern vorstelle, blieben leider offen. Kein Wunder, dass Unmut und Verärgerung im Ortsbeirat sehr groß sind. Aber klar ist auch: Im Ortsbeirat wird es wichtiges Thema bleiben, in Gonsenheim ein Radwegnetz zu schaffen, das sicher ist, schnell zu den Zielen führt und motiviert, aufs Rad zu steigen.

Einen Gefahrenpunkt beseitigt – mindestens zwei neu geschaffen. Das gilt für die Schließung der Schienenquerung Elbestraße/Alfred-Delp-Straße. Die Bürgerinnen und Bürger sind sauer.  Die Schließung hat zur Folge, dass sich der gesamte Verkehr aus dem Gleisbergviertel Richtung Gonsenheim nunmehr an der unübersichtlichen schlecht beampelten Kreuzung Elbestraße/Karlsbader Straße/Mölderstraße konzentriert und dort zu langen Staus, Behinderungen und brenzligen Abbiegemanövern führt. Rückstaus bis zur Haltestelle Elbestraße sind an der Tagesordnung. Bürgerinnen und Bürger, die aus Richtung Bruchspitze und Karlsbader Straße kommend und zu Einkaufsmärkten, Ärzten, Kita und Kirche wollen, müssen jetzt an der Kreuzung Elbestraße/Werrastraße einen gefährlichen U-Turn vollführen, um auf die andere Seite zu kommen. Katastrophal kann man da nur sagen, denn hier treffen Straßenbahnen, Autos, Schulkinder zu Fuß oder mit dem Rad sowie Erwachsene, aufeinander. Von Entschärfung kann da keine Rede sein. Tagtäglich kommt es hier zu kritischen Verkehrssituationen. Schon im April, als Jochen Erlhof von der Mainzer Mobilität den Ortsbeirat über das Vorhaben informierte, wurde er eindringlich auf diese Gefahrenstellen hingewiesen und versprach, das im Auge zu behalten. Aber kaum verkündet, wurde auch schon die Umsetzung durchgeführt – Zeit für ein kritisches Abwägen blieb da offensichtlich nicht mehr. Jetzt zeigt sich, wie Recht wir hatten. SPD, CDU und FDP-Fraktion haben deshalb in einem mehrheitlich verabschiedeten Antrag die Rücknahme der Schließung gefordert.

Aber es gab auch Anlass zur Freude: Im März hatte die SPD beantragt, die Haltestelle „Wilhelm-Raabe-Straße“ in „Ernst-Ludwig-Platz“ umzubenennen. Ernst Ludwig war Ortsvorsteher in Gonsenheim und riskierte Kopf und Kragen, weil er in seinem Keller den jüdischen Michel Oppenheimer vor den Nazis versteckte. Die Mainzer Mobilität ist dem Vorschlag gefolgt und wird mit dem nächsten großen Fahrplanwechsel zum 01. April 2022 die Haltestelle in „Ernst-Ludwig-Platz“ umbenennen.

Wenn Sie ein Anliegen oder Anregungen haben, schreiben Sie uns, Ralf Claus, Gudrun Schneider-Bauerfeind und Marcel Wabra. Wir freuen wir uns über eine E-Mail an spd-ortsbeirat-gonsenheim(at)gmx.de. 

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