Die SPD-Stadtratsfraktion sieht ihr bisheriges politisches Vorgehen sowie das der seit über zehn Jahren gemeinsam erfolgreichen Ampelkoalition durch die jüngsten Untersuchungen zum Thema „Struktur- und Potenzialanalyse über die Weiterentwicklung des Einzelhandels in Mainz“ bestätigt. Der wirtschaftspolitische Sprecher Martin Kinzelbach ist wenig überrascht von den Ergebnissen.
Unter anderem stehe in der Potentialanalyse für den Einzelhandel, dass Mainz Nachholbedarf im Sortiment Sport habe. Diese Erkenntnis sei aber bereits schon im Zentrenkonzept von 2005 sowie in den Potentialanalysen aus den Jahren 2011 und 2012 beschrieben und müsse daher nun schnellstmöglich gelöst werden. „So lautet einer unserer Vorschläge an Wirtschaftsdezernentin Matz, sich dafür einzusetzen, einen Sportartikelanbieter in der bald freiwerdenden Fläche des bisherigen Elektronikanbieters in der Binger Straße anzusiedeln“, sagt Kinzelbach. Und dass die Nahversorgung der Stadtteile je ein Drittel über, auf oder unter dem Mainzer Durchschnitt liege, ist nichts neues, sondern zeigt eher, dass die großflächige Ansiedlung von Supermärkten in Gewerbegebieten, bspw. im Süden Bretzenheims und im Westen Hechtsheims, die Nahversorgung in den benachbarten Ortskernen extrem beeinträchtigt hat, wodurch eine fußläufige Erreichbarkeit nicht mehr gegeben oder stark bedroht ist.
Erst das Zentrenkonzept hat dieser schädlichen Entwicklung seit 2005 ein Ende bereitet. Wenn nun zum Beispiel über die Vergrößerung von Discounterflächen gesprochen wird, dürfen alte Fehler nicht wiederholt werden. Die für die Stadtteile aufgeführten Entwicklungsperspektiven werden wir genau prüfen und bieten Frau Matz unsere konstruktive Unterstützung an, „denn gerade jetzt herrscht aufgrund der schwierigen Ausnahmesituation die Notwendigkeit, über Partei- und Dezernatsgrenzen hinweg an einem Strang zu ziehen, um den Einkaufsstandort Mainz zu sichern und gestärkt aus der Krise zu führen“, sagt Martin Kinzelbach.
Ein erstes starkes Zeichen der Stadtverwaltung an den Mainzer Einzelhandel sei das Hilfsprogramm „Mainz hilft sofort“, durch welches ab sofort 300.000 Euro sowie Unterstützung für verschiedene Veranstaltungen (z.B. verkaufsoffene Sonntage) zur Förderung und Belebung des Handels zur Verfügung stehen. Es geht aber nicht nur um Veranstaltungen, „wir wünschen uns, dass die Wirtschaftsdezernentin sowohl die kreativen branchenübergreifenden Netzwerke, die in der Krise entstanden sind, als auch die Anfänge eines Mainzer Onlinehandelskonzeptes, das den stationären Handel dauerhaft ergänzen kann, nachhaltig fördert“, erläutert Kinzelbach. „Es geht jetzt darum, alle Beteiligten einzubeziehen und alle Potenziale zu heben, um die Mainzer Wirtschaft bestmöglich zu unterstützen“, so Kinzelbach abschließend.
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